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Gebete

wie lange noch, wie lange?

 

Ach Herr, sieh doch darein, wie es uns geht!

 

Wie viele Menschen am Ende ihrer Kräfte sind!

 

Gott, lass dieses Virus doch die Macht verlieren, dass es über unser Leben hat!

 

Mach unsere Kranken gesund! Bring Gesellschaft allen, die alleine sind! Und Ruhe denen, die viele Überstunden leisten!

 

Hilf denen, die sich ängstigen, weil ihre Zukunft so infrage steht! Gib allen Brot und sauberes Wasser, ein Dach über dem Kopf und gute medizinische Versorgung!

 

Hilf uns, füreinander da zu sein!

 

Im Moment leiden wir und wissen nicht, wie es werden wird. Aber immer umgibt uns Deine große Gnade und führt uns durch das Schwere hindurch zu neuem Glück.

Zeig uns Deine Güte, Deine Weite, die diese Krise in das rechte Licht rückt!

 

 

 

Segne und behüte uns heute und jeden Tag!

 

Amen!

 

„Nun bevor es Nacht wird

will ich danken ...“

 

Danken für den Tag und die ich traf, Gott. Dass ich stetig in Dir wachse, dafür will ich danken.“ So beginnt ein wunderbares Lied (Übersetzung von Martin Heider).

 

Ja! Danke, Gott, dass Du mir diesen Tag ermöglicht hast. Den Atem hast Du mir gegeben, den Boden unter meinen Füßen fest sein lassen, mich mit Kleidung und Nahrung bedacht. Mich mit sauberem Wasser erfrischt. Danke!

 

Nun, bevor es Nacht wird, will ich denken...“ Ich gebe zu, es wäre sinnvoller, mein Gehirn schon morgens anzuknipsen.

 

Davon abgesehen will ich jetzt an Menschen denken, die mir wichtig sind. Wer ist das bei Dir, liebeR Leser*in? Eine lange Liste, oder? Angefangen vielleicht mit dem/der Partner*in oder einem Schwarm, geht es weiter all den Lieben aus Deiner Familie, dann mit Freund*innen und ihren Familien, Mitschüler*innen oder Kolleg*innen, Nachbarn, vielleicht Menschen in der Gemeinde oder im Verein. Ich denke in unseren Gemeinden an Kolleg*innen, Mitarbeiter*innen, Ehrenamtliche, ganz alte, jugendliche und neugeborene.

 

Dir vertrauen wir sie alle an, guter Gott!

 

Nun, bevor es Nacht wird, will ich beten...“

 

Für unsere Schöpfung, für einen milden Verlauf des Corona-Virus, für Kraft, Geduld und Zuversicht allen, die darunter leiden, direkt oder indirekt. Komm, steh uns bei, Gott – Dich nennt die Bibel auch unseren Arzt! Heile Du unsere Herzen und auch unsere Körper! Und hilf den Ärzt*innen und Forschenden, Heilmittel zu finden!

 

„Nun bevor es Nacht wird, legen wir, Gott, unser Sein zurück in Deine Liebe.

 

Unser Glaube, unsere Sorgen, sind in Deiner Obhut!“

 

Amen!

 

Abendgebet

 Gott, wir danken Dir in dieser Abendstunde,

dass Du uns verliehen hast, unter Deinem Schutz diesen Tag zu vollenden,

dass Du uns Kraft gegeben hast zu unserer Arbeit

und uns trägst mit deinem Erbarmen.

Wir bitten Dich, Herr: Wandle in Segen, was uns ängstet und beschwert.

Wie die Früchte des Feldes gedeihen unter Sonne, Wind und Wolken,

lass auch uns reifen für Deine Ernte.

Wir bitten Dich, himmlischer Vater, um den hellen Schein Deines Angesichts

über die Menschen, die wir lieb haben,

und über die Menschen, die uns zu tragen geben.

Dein sind wir im Licht und im Dunkel der Zeit.

Du segnest unsern Ausgang und Eingang in Ewigkeit.

Amen.

 

Ev. Gesangbuch, hinter dem Lied Nr. 488


 

 

Luthers Morgen- und Abendsegen

 

Wenn so vieles aus den Fugen gerät, verliert der Tag für manche seine Struktur. Hier kommt ein Angebot, dass sicher auch schon sein 500jähriges Jubiläum hatte – Martin Luthers Empfehlungen für jeweils ein Gebet am Morgen und eins am Abend. Es kann wohltuend sein, sich zweimal am Tag so zu vergewissern und Gott anzuvertrauen.

 

Die Gebete haben eine sehr alte Sprache, in der vieles Platz findet, was im Moment aktuell ist.

 

Eins als Beispiel: „Dass der böse Feind keine Macht an mir finde.“ Ich glaube, im Gegensatz zu Martin Luther, nicht an den Teufel. Wir könnten stattdessen an den „bösen“ Corona-Virus denken, der möglichst keine Macht an uns finden soll.

 

Wer nicht daran erkrankt ist, bei dem richten die veränderten Lebensumstände Schaden an. Der böse Feind besteht für viele in der großen Angst, in Verunsicherung oder in depressiven Gefühlen. Wir schaden uns selbst, wenn wir zu weit in die Zukunft blicken, und uns fragen, wie das wohl zu bewältigen sein wird, was kommt. Jeder Tag hat sein Recht. Lasst uns heute tun, was dran ist! Vertrauen wir darauf, dass der, der sich uns ausgedacht hat, für das Morgen sorgen wird.

 

Morgen- und Abendsegen können dabei helfen, im Hier und Jetzt zu bleiben.

 

 

 

Das Gebet für den Beginn des Tages

 

Des Morgens, wenn du aufstehst,
kannst du dich segnen mit dem Zeichen
des heiligen Kreuzes und sagen:

 

Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen

 

Darauf kniend oder stehend
das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:

 

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, daß du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

 

Als dann mit Freuden an dein Werk gegangen
und etwa ein Lied gesungen
oder was dir deine Andacht eingibt.

 

Das Gebet für den Schluss des Tages

 

Des Abends, wenn du zu Bett gehst,
kannst du dich segnen mit dem Zeichen
des heiligen Kreuzes und sagen:

 

Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen

 

Darauf kniend oder stehend
das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:

 

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, daß du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

 

Alsdann flugs und fröhlich geschlafen.

 

Du bist unsere Burg

Lieber Vater im Himmel,

du bist unsere Burg - ich suche bei dir Schutz.

Bei dir bin ich geborgen, wenn die Coronaviren fliegen.

Du gibst meinen Gedanken weiten Raum,

obwohl meine Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt sind.

Du schenkst mir Zeit, innezuhalten, auf dich zu schauen.

Auf Jesus, deinen Sohn, zu schauen,

Dich in deiner Größe zu entdecken,

Aufzuatmen, neuen Mut zu schöpfen.

Danke, dass du mich siehst.

Meine Ängste haben Platz in deinem Herzen.

Ich bin frei, hoffnungsvolle Wege einzuschlagen

in dem Raum, den du mir gibst.

Amen

Marianne aus Braunschweig

 

 

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