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Alle Frauen tragen Barmherzigkeit in sich

 

Es gibt solche Denkrichtungen, die Mann und Frau verschiedene Eigenschaften zuordnen. Im Hebräischen wäre die Überschrift eher ein Satz aus der Biologie. Sich zu erbarmen heißt dort „Rächäm“. Es bedeutet auch Gebärmutter.

 

Wie ist das wohl entstanden? War die Theorie, dass eine Frau ihrem Kind gegenüber letztlich immer nachgiebig sein wird? Dass sich ihr „Herz“, wie wir sagen würden, erweicht? Es ist eine zärtliche Vorstellung. Oder steckt dahinter der Gedanke, dass ein apfelkleines Organ sich auf eine erstaunliche Ballongröße dehnt, um für das kleine Wesen drinnen gut zu sorgen?

 

Unsere Tageslosung könnten wir auch so übersetzen: Gott, lass mir Deine Gebärmutter widerfahren, so werde ich leben! Vielleicht meint es auch dies: Lass mich so umhüllt sein von Deiner Fürsorge wie ein Kind im Mutterleib! Bleib meine gute Mutter, die mir immer wieder verzeihen wird, weil sie mich zutiefst liebt.

 

Der alte Vater mit dem langen Bart ist das bekannteste Bild für unseren Schöpfer. Aber der ist viel mehr, "er" ist auch "sie". Wenn wir wirklich die Eigenschaften auf Männer Frauen aufteilen wollten – Gott umfasste solche von beiden Geschlechtern. Schließlich sind wir nach seinem/ihrem Bild geschaffen. Tatsächlich heißt es, „in Christus ist nicht Mann noch Frau“ - wir sind frei, ganz Mensch zu sein. Mit Eigenschaften, die scheinbar typisch sind für eine Seite und mit solchen, die es nicht sind. Gott jedenfalls liebt uns gerade, wie wir sind. So wie Eltern in ihrem Herzen für ihre Kinder brennen – mit oder ohne Gebärmutter.

 

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