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Ciao, hallo, wie geht´s denn so?

 

Wir können uns bald wieder öfter sehen. Die ersten Läden öffnen, die Schulen nach und nach, auch Gottesdienste dürfen wieder sein. Nur, wie persönlich wird es werden? Ein bis zwei Meter Abstand sind ja weiter einzuhalten. Ein Händedruck sagt manchmal ganz genau, wie es der anderen geht, oder ein leises Wort, das sonst kein anderer hören kann. Wir werden Wege suchen müssen, uns über die Entfernung trotzdem richtig zu begegnen.

 

Ciao“ - das kommt von einem italienischen Dialekt. Es bedeutet „Sklave“. Ganz ähnlich wie man ja im Süden „Servus“ sagt – was auf lateinisch „Diener“ heißt. Als Befehl gesprochen würde das nur wenigen gefallen. „Los, sei mein Sklave?“ Nein! Tatsächlich ist es mehr ein Angebot, in etwa dasselbe wie die Floskel „Stets zu Diensten“. Es meint, ich bin bereit, etwas für Dich zu tun. „Du wirst die Nächsten lieben wie Dich selbst.“ Das steckt dahinter.

 

Und gerade dieses Jahr brauche ich immer wieder diese Perspektive: Mich einfach so zurückzuhalten, für irgendwelche anonymen Menschenmengen, das finde ich abstrakt. Das strengt mich an.

 

Für Dich halt ich viel lieber Abstand, damit Du um den Virus drumherumkommst, wenn Du starkes Asthma hast. Für meinen Nachbarn, der 70 Jahre alt geworden ist. Für Deine Schwester, die an Diabetes leidet. Für die Betreiberinnen meines Lieblings-Cafés an der Ecke, die alles geben, aber einfach Kundschaft brauchen... Für so viele Menschen, die mir wichtig sind... Für meine Nächsten, also die Menschen grad um mich herum, schränk ich mich gerne ein! In diesem Sinne: Stets zu Diensten! Servus! Ciao!

 

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