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In den Ohren liegen

 

In den Ohren liegen

 

Bitte! Nein? Och, bitte, bitte! Nicht? Och menno, bittebittebittebittebittebitte! Vielleicht? Jaa, bittebittebittebittebittebittebitte...

 

Kennen Sie solche Dialoge? Als Kind habe ich es manchmal versucht, wenn ich etwas unbedingt wollte. Zuerst galt es herauszufinden, wer von Vater und Mutter in diesem Fall geneigter sein würde, den Wunsch zu erfüllen. Dann diesen Elternteil zu bearbeiten – freundlich und beharrlich. Um nicht zu sagen, nervig ;-).

 

Tatsächlich hat es manchmal funktioniert. Heutzutage erreichen mich solche Methoden v.a. in der Form von Werbung: Wechseln Sie noch heute zu...! Preisvorteile bei...! Aktionswoche von...! Da schalte ich auf taub.

 

Woran liegt es, ob so ein dringliches Werben Erfolg hat oder nur Durchzug in den Ohren bewirkt? Werbestrateg*innen mögen anderes sagen. Meine Vermutung ist: Nachgiebig werde ich nur, weil ich die bittende Person liebe. Meiner Tochter schlage ich tausendmal schwerer etwas ab als einem Telefonanbieter.

 

Gott hat uns ausgewählt als Menschen, weil er uns liebt. Darum sind bittende Gebete sinnvoll, sagt Jesus (Lukasevangelium 18,7): Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er bei ihnen lange warten?“

 

Tag und Nacht, das ist nicht nur eben kurz einmal gesagt. Und ganz genau übersetzt ist es auch kein einfaches „rufen“, sondern ein sehr lautes, dringliches... Hast Du eine Sache, die Dir auf der Seele liegt? Dann leg los! Mit aller Inbrunst, voller Ausdauer und Hoffnung – genau wie früher zu Mama oder Papa. Unser Schöpfer erfüllt nicht jeden Wunsch. Aber hängen gelassen wirst Du auf keinen Fall. Er wird sich um dich kümmern.

 

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