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Wir harren der Dinge, die da kommen sollen

 

Einerseits meint das, Du lehnst Dich entspannt zurück, trinkst Tee und wartest gemächlich ab, was passieren wird. Du hast die Zuversicht, das wird schon. Andererseits klingt Harren wie Knurren, Zerren oder mit den Hufen scharren. Du bist also ungeduldig, knurrst innerlich wütend, weil es nicht losgeht. Zerrst an den Gegebenheiten, die Dich einengen. Und scharrst mit den Hufen, weil Du losstürmen möchtest.

 

Zwischen beiden Gemütsverfassungen befindet sich gerade unsere Gesellschaft. Zumindest den Glücklicheren von uns geht es so. Denen, die weder krank sind noch von vielen Überstunden überlastet. Wir sind irgendwo zwischen entspannt in der Hängematte und ungeduldig wippend in den Startlöchern.

 

Beim Propheten Jesaja heißt es im 40. Kapitel: „Selbst junge Menschen ermüden und werden kraftlos, starke Erwachsene stolpern und brechen zusammen. Aber die auf Gott harren, gewinnen neue Kraft, sie steigen auf mit Flügeln wie Adler. Sie laufen und werden nicht matt, sie gehen und werden nicht müde.“ Genau! Eigene Stärke kann Dich schnell im Stich lassen. Wir haben es nicht in der Hand.

Wenn Du dagegen auf Gott „harrst“...

Auch dieses „Harren“ trägt beide Seiten in sich: Du bittest ungeduldig. Du zerrst an Gott wie Kinder am Arm der Eltern: „Bitte komm und hilf! Beende diese Krise! Rette uns!“

 

Dann wieder entspannst Du Dich: „Gott, ich habe getan, was in meinen Kräften steht. Ich kann nicht mehr verändern. Ich verlasse mich jetzt auf Dich!“

 

...dann hast Du die Verheißung, aufzufahren mit Flügeln wie Adler. Das heißt, es kommt der Moment, wo Du eine Kraft in Dir spüren wirst, die Dich zu Dingen fähig macht, die Du vorher nicht für möglich gehalten hättest. Dazu wird Gott Dir Wind unter den Flügeln schenken – leicht und frei wirst Du Dich von dem erheben, was jetzt schwierig ist.

 

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