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Im Dunkel des Todes

 

Ich lese, was Matthäus über den Tod von Jesus erzählt. In Gedanken bleibe ich bei den Frauen am Kreuz. Sie haben Jesus geliebt und begleitet. Sie waren voller Hoffnung, dass mit ihm alles gut wird. Die Lebensumstände würden gerecht werden, jeder Hunger besiegt, alle Krankheit beendet, und die Menschen würden im Einklang mit der Natur leben, voller Dankbarkeit.

 

Und alles das, ihre ganze Hoffnung, ist mit Jesus zusammen gestorben. Sie spüren Leere in sich. Verzweiflung. Taubheit. Ein Wunder, das das Herz einfach weiterschlägt, wo es in ihnen doch gebrochen ist.

 

Gott hat ihn sterben lassen. Und Gott lässt es manchmal zu, dass in Dir stirbt, was Du so sehr geliebt hast.

 

Die Verbindung zu einem wichtigen Menschen, der aus Deinem Leben gegangen ist. Die Hoffnung, gesund zu werden, die Freude auf ein besonderes Fest mit Deinen Lieben, die Zuversicht, dass es bald alles wieder gut sein wird.

 

Es gibt diesen toten Punkt. Er kann sehr finster sein. Manchmal ist es gut, ihm Zeit zu geben. Nicht schnell darüber hinweg zu gehen. Dann liegt er nur weiter auf dem Grund des Herzens.

 

Es darf sein. Auch Jesus war dort, wo es nur noch dunkel ist. Vielleicht ist das tröstlich für Dich? Etwas von seiner Nähe reicht bis in Deine schlimmsten Stunden hinein.

 

Ich glaube, es braucht noch etwas, um solche Momente zu bestehen: eine Hoffnung, vielleicht sogar die Gewissheit, dass Du nicht dort bleiben wirst. So wie das Korn nach einer Zeit im Boden anfängt zu wachsen, so wird in Dir etwas entstehen, das sich wieder lebendig anfühlt. Du wirst verändert aus dieser Situation hervorgehen. Nach dem Dunkel kommt wieder Licht. Nach Tod und Verzweiflung wird ganz zart etwas Gutes entstehen und an Kraft gewinnen, bis es in Dir leuchtet.

 

Das gebe Gott!

 

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